Du bietest eine tolle Dienstleistung oder ein großartiges Produkt an, aber es verkauft sich nicht? Dann kennst du vielleicht deine Zielgruppe noch nicht gut genug. Stell dir vor, du verkaufst die leckersten Hundekekse, baust deinen Stand aber vor einem Ponyhof auf. Nicht ideal. Sicherlich gibt es einige Ponyhalter, die auch einen Hund haben und dir Kekse abkaufen. Aber du könntest so viel mehr Umsatz machen, wenn du deinen Stand vor dem Hundepark aufbaust. Also, ran an die Zielgruppenanalyse! Wie es geht, liest du hier.
Der Inhalt dieses Artikels
Das Beispiel oben zeigt, weshalb Zielgruppenanalyse so wichtig ist. Und zwar idealerweise bereits direkt nachdem du die Idee für dein Produkt hast. So können deine wertvollen Erkenntnisse in die Entwicklung mit einfließen. Denn was hilft es dir, dieselben Thunfischkekse wie dein Wettbewerber anzubieten - und das am besten noch potenziellen Kunden, die vielleicht nach einer ganz anderen Sorte suchen? Eben.
Zudem entscheidet in der wettbewerbsintensiven Tierbranche die gezielte Ansprache der richtigen Zielgruppe über deinen Erfolg. Egal, ob du Tierfutter, Pflegeprodukte oder Dienstleistungen für Haustiere anbietest – nicht nur der Bedarf muss da sein, auch muss deine Botschaft bei den richtigen Menschen ankommen.
Doch wie identifizierst du deine perfekte Zielgruppe und wie sprichst du sie effektiv an? Um Erfolg zu haben, solltest du die Bedürfnisse und Wünsche deiner Kunden genau kennen und deine Produkte sowie Kommunikation darauf anpassen. Das beginnt bei der Entscheidung für eine Nische, die zu dir passt und der Identifikation DEINER Kunden. Menschen kaufen von Menschen, und du solltest wissen, wer zu dir passt und welche Produkte dein potenzieller Kunde sucht.
So kannst du deine Produkte UND deine Kommunikation auf deine Wunschkunden ausrichten. Schnell stehen hier dann so kleine und doch essenzielle Entscheidungen an wie: Du oder Sie?
Also, los geht’s mit einer praxisnahen Übersicht zum Thema Zielgruppenanalyse.
Deine Zielgruppe kennenlernen
Die Identifikation deiner idealen Zielgruppe ist der erste und wichtigste Schritt, um deine Marketingstrategie erfolgreich umzusetzen.
Logisch, denn es reicht nicht, einfach nur Tierhalter anzusprechen. Die sind so verschieden wie all ihre möglichen Haustiere von Insekten bis zu Pferden.
Dazu kommen die riesigen Unterschiede zwischen den Tierhaltern selbst. Erfolgsorientierte Hundehalter im Hundesport haben andere Ansprüche an ihr Equipment und ihre Dienstleister als gemütliche Menschen mit einem Schoßhund. Du hast da sicher jetzt noch einige andere Ideen vor deinem inneren Auge.
Also: Deine Kunden können total verschieden sein, aber es gibt Merkmale und Bedürfnisse, die sie einen. Diese gilt es zu erkennen und zu berücksichtigen, damit ihr harmoniert. Nur wenn du hier gute Vorarbeit geleistet hast, kannst du deine Zielgruppenansprache erfolgreich steuern.
Und sieh es so: Deine Produkte und Dienstleistungen sind richtig toll, es wäre doch superschade, wenn deine potenziellen Kunden nicht zu dir finden.
Folgende Punkte solltest du also genauer untersuchen für deine Zielgruppenanalyse:
1. Demografische Merkmale
Hier sammelst du grundlegende Informationen über deine Zielgruppe. Also zum Beispiel:
Welches Alter haben deine potenziellen Kunden?
Um beim vorherigen Beispiel zu bleiben: Sprichst du eher junge Erwachsene an, die aktiv mit ihrem Hund unterwegs sind, oder eher ältere Menschen, die vermehrt Wert auf Schmusezeit und Pflege legen?
Sprichst du hauptsächlich Männer, Frauen oder beide Geschlechter an?
Je nach Produkten und Dienstleistungen kannst du hier tatsächlich Unterschiede feststellen. Vielleicht auch in deinem Bereich?
Wie hoch ist das durchschnittliche Einkommen deiner Zielgruppe?
Kunden mit höherem Einkommen sind eher bereit, in Premiumprodukte und Wellnessangebote für ihre Haustiere zu investieren.
Welches Bildungsniveau haben deine Kunden?
Dies kann sowohl deine Tonalität beeinflussen als auch wie detailliert du Informationen zu beispielsweise Inhaltsstoffen teilst. Höher gebildete Kunden interessieren sich häufig für detailliertere Informationen und die Herkunft von Produkten.
2. Psychografische Merkmale
Hier geht es um Persönlichkeitsmerkmale und Lebensstile deiner Zielgruppe. Also so etwas wie:
Was sind die Interessen deiner Zielgruppe?
Zum Beispiel sind Tierbesitzer, die sich für nachhaltige Lebensstile interessieren, besonders an umweltfreundlichen Produkten und Verpackungen interessiert. Ist das deine Zielgruppe oder passt sie eher nicht zu dir?
Welche Werte sind deiner Zielgruppe wichtig?
Kunden, die großen Wert auf Tierschutz legen, suchen nach tierversuchsfreien Produkten und kaufen gerne von Unternehmen, die sich hier auch selbst engagieren.
Lebensstil: Wie sieht der Alltag deiner Zielgruppe aus?
Berufstätige könnten beispielsweise nach praktischen und zeitsparenden Lösungen für die Tierpflege suchen. Oder nach Online-Abos, die ihnen den Weg in den Tierfachmarkt ersparen.
3. Verhaltensmerkmale
Die nehmen nun direkten Bezug auf das Kaufverhalten und die Interaktion deiner Zielgruppe mit Produkten und Dienstleistungen. Dazu zählen:
Kaufgewohnheiten: Wie oft kaufen deine Kunden Produkte für ihre Tiere?
Regelmäßige Käufer könnten an einem Abonnement-Service interessiert sein, während Gelegenheitskäufer sich eher für Sonderangebote und Rabatte begeistern lassen.
Markentreue: Sind deine Kunden markentreu oder probieren sie gerne neue Produkte aus?
Markentreue Kunden schätzen Beständigkeit und Qualität, während experimentierfreudige Kunden sich über neue und innovative Produkte freuen.
Online- und Offline-Verhalten
Informieren sich deine Kunden hauptsächlich online oder besuchen sie lieber lokale Geschäfte?
Kunden, die häufig online einkaufen, begeisterst du mit einem benutzerfreundlichen Online-Shop und informativen Blogartikeln. Offline-Käufer eher mit Flyern, tollen Verpackungen sowie Aktionen im Markt.
4. Geografische Merkmale
Wo ist der Standort deiner Zielgruppe? Auch das kann Einfluss haben auf Kaufverhalten und Kommunikation.
Region
In welchen Regionen sind deine Kunden ansässig, falls du lokal deine Dienstleistung anbietest oder einen stationären Shop hast? Stadtbewohner suchen beispielsweise im Sommer eher nach Hundeschuhen aufgrund heißer Asphaltflächen. Landbewohner hingegen könnten eher nach Hundepools für den Garten oder Parasitenschutz suchen. Auch die Kaufkraft kann je nach Region unterschiedlich sein.
Falls du ein großes Unternehmen mit weltweiter Ausrichtung bist, sind hier noch weitere Punkte wichtig. Zum Beispiel:
Klima
Es kann beeinflussen, welche Produkte deine Kunden benötigen. In wärmeren Regionen sind beispielsweise Produkte gegen Parasiten oder Wasserspielzeug gefragt, während in kälteren Gegenden Hundemäntel mehr gesucht werden.
Kulturelle Unterschiede
Gibt es regionale oder kulturelle Unterschiede, die du berücksichtigen musst? In manchen Regionen könnten bestimmte Tierarten beliebter sein, was die Produktpalette beeinflusst.
Dies alles sind nur Beispiele, um dir die einzelnen Punkte zu veranschaulichen. Das kann natürlich für deine Dienstleistungen oder Produkte anders aussehen.
Hilfe, meine Zielgruppe ist aber sehr unterschiedlich?!
Viel zu beachten und zu überlegen, oder? Und jetzt willst du mich schütteln und rufen: „Ja, aber … !“
Klar, ich verstehe dich. In der Tierbranche ist nicht alles schwarz-weiß und deine Kunden können durchaus sehr unterschiedlich sein. Keine Panik, auch dafür finden sich Lösungen. Das kenne ich von mir selbst 😉
Was machst du also, wenn du unterschiedliche Kunden als Zielgruppe hast?
Dann kannst du verschiedene Segmente festlegen und für jedes eine gezielte Marketingstrategie entwickeln. Das nennt sich Marktsegmentierung.
Du unterteilst hier deinen gesamten Markt in kleinere, homogenere Zielgruppen mit ähnlichen Bedürfnissen und Charakteristiken.
Du kennst das sicherlich von großen Unternehmen, die Tierfutter oder Zubehör herstellen und vertreiben. Sie müssen immer Marktsegmentierung betreiben, da ihre Zielgruppen naturgemäß aus vielen verschiedenen Tierhaltern bestehen: Katzenhalter, Hundehalter, Kleintierhalter und viele mehr. Dazu kommen noch unterschiedliche Zielgruppen innerhalb dieser Gruppen.
Spätestens jetzt ahnst du, warum Marketing ein weites Berufsfeld ist, oder? 😅
Schauen wir uns also ein kleines Beispiel an:
Vielleicht bist du ja überhaupt kein internationales Unternehmen, sondern soloselbständige Hundetrainerin.
Du möchtest zum einen ältere Menschen ansprechen, die sich oft gemütliche Freizeitaktivitäten wünschen. Die kannst du idealerweise tagsüber einplanen. Vielleicht kannst du begleitete kleine Ausflüge anbieten oder gemütliche Treffen für Menschen mit Hund. Hier würdest du dein Marketing wahrscheinlich auch offline im Tierfuttermarkt und als Anzeige in der Lokalpresse angehen.
Gleichzeitig bietest du Hundesport an. Die Kurse finden abends statt, damit Berufstätige nach ihrem Feierabend mit ihren Hunden Bewegung und Spaß haben. Hier bieten sich eher eine starke SEO-optimierte Landingpage zum Thema sowie ein klickstarker Blog an.
Dies sind jetzt nur Beispiele aus der Hüfte heraus. Natürlich gibt es viele weitere mögliche Angebote wie Trainings beim Hundehalter daheim, um an bestimmtem Problemverhalten gezielt zu arbeiten, Welpenspielstunden und vieles mehr. Mir ging es jetzt nur um die möglichst deutlich unterschiedlichen Zielgruppen.
Durch sorgfältige Zielgruppenanalyse und die Erstellung von Kundenprofilen kannst du am Ende eine detaillierte und flexible Marketingstrategie entwickeln. So kannst du dein Angebot sehr gezielt auf die Bedürfnisse und Wünsche deiner verschiedenen Kundengruppen abstimmen. Ich denke, du weißt, worauf ich mit dem obigen Beispiel hinaus wollte.
Wie genau geht Zielgruppenanalyse? Wie komme ich an all die Daten ran?
Gerade, wenn du neu in deinem Tierbusiness bist, fragst du dich das bestimmt. Überall heißt es: Lege deine Persona fest, an die du dein Marketing richtest. Und dann kommen Beispiele mit so unsagbar vielen Details. Woher kommen die alle bloß?
Die grundlegenden Daten zu deiner Zielgruppe, die wir oben bereits besprochen haben, kamen aus deinen Überlegungen zum Produkt. Aber natürlich solltest du noch tiefer einsteigen, damit das Ganze Hand und Fuß hat. Eine Zielgruppenanalyse rein aus dem Bauch heraus wird auf Dauer nicht funktionieren.
Diese Möglichkeiten hast du und solltest du nutzen, sobald du erste Kunden hast:
1. Kundenbefragungen
Kundenbefragungen sind eine direkte Methode, um Informationen von deiner Zielgruppe zu erhalten. Durch gezielte Fragen kannst du wertvolle Einblicke in ihre Vorlieben und Bedürfnisse gewinnen.
Das geht mittels einer größeren Umfrage oder als Nachfragen nach einem Kurs oder Kauf. Vielleicht hast du auch schon mal eine Zufriedenheitsumfrage oder andere Umfragen per Mail nach einem Kauf oder Kurs bekommen, dann kennst du das.
2. Nutzung von Analysetools
Analysetools bieten umfassende Daten und Einblicke in das Verhalten deiner Kunden.
Hier kannst du zum Beispiel mit Google Analytics arbeiten.
Damit kannst du herausfinden, welche Seiten auf deiner Website am meisten besucht werden und wie lange Besucher dort verweilen. So stellst du ganz leicht fest, welche Blogartikel besonders beliebt sind, und könntest mehr Inhalte zu diesem Thema erstellen und auch dein Angebot dahingehend optimieren.
Auch siehst du, welche Angebotsseiten viel Interesse generieren aber eventuell eine große Absprungrate haben. Hier lohnt es sich, das Angebot noch mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht kannst du es optimieren.
Achtung
Denke daran, eine Nutzung solcher Tools unbedingt in deine Datenschutzerklärung zu integrieren!
3. Wettbewerbsanalyse
Die solltest du nie auslassen! Die Analyse deiner Wettbewerber kann dir unheimlich helfen. In allen großen Firmen, mit denen ich in der Vergangenheit und heute arbeite, ist das tägliches Brot.
Finde heraus, wie du dich von ihnen unterscheiden kannst und welche Produkte im Markt fehlen. Zudem ist es immer spannend zu sehen, wie sie kommunizieren und vor allem, welche Punkte bei ihren Kunden für Unzufriedenheit sorgen. Du kannst so viel aus schlechten Bewertungen lernen. Weit mehr als aus guten! Das ist nämlich deine Chance, es besser zu machen 😉
Und nicht nur das: Du kannst daraus oft auch den Bedarf deiner Zielgruppe ableiten. Was wünschen sie sich und was ist für sie ein No-Go.
Fazit zur Zielgruppenanalyse
Durch die Kombination all dieser Methoden zeichnest du ein umfassendes Bild deiner Zielgruppe und kannst deine Marketingstrategien entsprechend ausrichten.
Je besser du auf die Bedürfnisse deiner Kunden eingehst, umso erfolgreicher wirst du sein. Und das gilt sowohl für deine Produkte und Dienstleistungen als auch für dein Marketing und die Zielgruppenansprache!
Wenn ich dich damit unterstützen kann, melde dich jederzeit gerne.
Sehr interessant 🤩.Dankeschön 🙏